"Zurück zum Ursprung"

Brotbacken wie damals...

....beim Tiroler Adler in Untergurgl.

Hier steht noch einer der wenigen Steinöfen. Die man früher im Ötztal zum Brot backen verwendet hat. Damals kamen die Leute vom Ort zusammen. Jeder brachte seinen eigenen Teig mit und dann wurde 1 Woche lang Brot gebacken.

 

Heute wird nur mehr für die Familie gebacken. Und das auch nur nach langem Betteln der Enkelin, die das Erbe der Großmutte weiterführen will.

Zutaten, Mehl, Brot backen, Wasser
Zutaten

 

 

 

Beim backen von "Becknbreatlan" (Brotsorten im Ötztal) ist vor allem Geduld und Muskelkraft angesagt. Man könnte auch sagen: Wellness-und Fitnessstudio inklusive!

In aller Früh wird der " Zuber ingehefelt". Also: ein großer Holzbottich mit Wasser befüllt, damit sich das Holz ausdehnt. Sonst würde nachher der Teig auslaufen. Dann wird der Vorteig aus Wasser und Hefe angesetzt. Wir warten! (Wellness)

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                    In der Zwischenzeit wird ordentlich eingeheizt.

Nun kommt der anstrengende Teil (Fitnessstudio). Ca. 20kg Roggenmehl und 20kg Bäckermehl kommen zum Vorteig dazu. Nun alles gut vermengen. Die Großmutter schüttet (nach Gefühl) Eimerweise Wasser und Salz dazu. Wärend Sie das Salz einrieseln lässt meint Sie:" Wasser und Mehl brauchen Salz!"

Wir kneten, kneten, kneten, kneten

"Früher hat das mein Mann gemacht. Kneten ist Männersache, viel zu schwer für eine Frau!"

 

Aber die Enkelin belehrt Sie eines Besseren und knetet mit knall rotem Kopf den Teig durch.

 

Deckel zu, Leintuch drauf, wir warten!

 

 

Nun formen wir kleine Teigkugeln die wir auf ein 2mBrett verteilen. Ist ein Brett fertig kommt es auf den "Tiwan" (Ofenbank).

 

Das Brett wirt mit sogenannten " Nölpn" versehen, damit der Teig gehen kann.

 

So werden die Bretter nach und nach in der Stube aufgestockt.


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"Nölpn" vom 07.06. 2000

Die "Nölpn" werden traditionell mit Datum und Unterschrift der Beteiligten versehen. Und auch der Teig der kleben bleibt wird nicht abgewaschen.

 

Die ältesten, noch lesbaren Nölpn sind aus dem Jahr 1904. Und natürlich auch der Teig darauf!

 

Über 100 Jahre alter Teig!? Wow

 

 

Max und Moriz, Brotofen, backen, Gurgl

Die Teig-Barren werden nun ins Freie getragen. Und nacheinander wird das Brot in den Ofen geschoben. Die ersten "Breatlan" sind rasch fertig, da der Ofen noch sehr heiß ist.

 

Ist das Brot braun und gut, zieht man es aus der Glut, wie wir schon von Max und Moritz gelernt haben.

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Fertiges Brot (Beckn -Breatle")

Abgekühlt und einige Tage gut getrocknet wird ein Teil des Brotes frisch gegessen.

 

Das meiste Brot aber wird im Keller oder am Dachboden gelagert.

Das getrocknete "Becknbreatle" eignet sich super als Suppeneinlage oder als gesunder Snack am Abend.

 

Der Opa hat immer gesagt:" Wenn Ihr Euch die Zähne nicht putzt, dann esst wenigstens hartes Brot!", schmuntzelt die Enkelin.

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So

  • Nopln beschriften
  • Zuber auswaschen
  • Ofen schließen
  • fertig!

Ein langer, harter , aber schöner Tag geht zu Ende.

Auch die Sonne hat keine Strahlen mehr übrig für uns.

Der Großmutter  mit ihren 80 Jahren, ist es auch egal, wenn langsam wider Ruhe einkehrt.

 

Vielleicht nur bis zum Frühling, denn die Enkeltochter hat gefallen am Brot backen gefunden.

 

Und auch wir am Brunnenkogelhaus könnten das Brot für den Almsommer gut gebrauchen.

 

Mal sehen, vielleich berichte ich Dir wider davon.

 

Ach, ja

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Dein Hüttenwirt

vom Brunnenkogel

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Im Blog: Bröet bochn ba dr Kuchlarn

 

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